Die Liebig-Beute

Die Liebig-Beute, auch Hohenheimer-Beute oder Hohenheimer-Einfachbeute genannt, ist in Württemberg derzeit wohl die meisst neu eingesetzte Beute überhaupt. Zahlreiche Imker stellen auf dieses Beutesystem um. Die Liebig-Beute ist als Zanderbeute oder Deutsch-Normal-Maß-Beute im Einsatz, letztere wird weniger oft verwendet. Sie macht ihrer Zusatzbezeichnung Einfachbeute alle Ehre, denn sie ist Einfach auf- und nachgebaut. Als Holzbeute, vorwiegend aus Weymouthkiefer-Holz gefertigt, das die für Beuten bevorzugten Eigenschaften aufweist, ist sie für alle Betriebsweisen geeignet. Das Holz ist zwischen 30 und 40% leichter als Fichtenholz in Standardqualität und somit auch Kunststoffbeuten (Styropor) "überlegen".

Varroa

Eine Liebig-Beute besteht in der kleinsten Bauweise (eine Brutzarge) aus vier Teilen, einem Bodenteil, einer Zarge (Brutzarge), einem Deckel und einer Blechhaube. Im Bild (bitte zur Vergrösserung Bilder anklicken) ist der Grundaufbau leicht erkennbar.

Varroa

Als Füße werden Eichen- oder Lärchenholz verwendet, der mittlere Teil des Bodens steht frei und ist unterlüftet. Das Flugloch an der Vorderseite des Bodens kann über einen "Fluglochkeil" in vier Weiten vergrössert werden, für den Wintersitz wird der Fluglochschieber ganz entfernt und die Front mit einem Mäusegitter verschlossen.

Varroa

Auf der Rückseite des Bodens wird der Varroaschieber (meisst Kunststoffwindel) eingeführt. Unter den Innendeckel wird zwischen Beute und Deckel eine Kunststofffolie eingelegt, ebenfalls kann ein Propolisgitter hier eingelegt werden. Manchmal wird erwähnt, dass der Innendeckel aus atmungsaktiven Materialien gefertigt ist, wobei diese Eigenschaft jedoch aufgrund der Kunststofffolie nicht zum Tragen kommt.

Varroa

Im obigen Bild sind mehrere Details dieses Beutetyps (Zandermass) erkennbar. Die Beute ist modular erweiterbar. Ein weiterer Brutraum oder Honigraum wird einfach aufgesetzt. Alle Zargen sind i.d.R. gleich gross und für alle Zwecke einsetzbar.
Die Zargen bzw. die Holzbeute kann mit unterschiedlichen Farben gestrichen werden, ein Anstrich ist aber nicht unbedingt nötig.
Hochkant vor der gekippten Beute steht der Innendeckel. Hierbei handelt es sich um eine einfache Holzfaserplatte mit umlaufenden Leisten auf der Oberseite.

Varroa

Im obigen Bild (zur Bildvergrösserung bei allen Bildern das Bild anklicken) sind weitere Details der Zargen und der modifizierten Zanderrähmchen erkennbar. Die modifizierten Zanderrähmchen mit "langen Ohren" liegen sicher in auf einer vertieften Führung. Die Rähnchen sind dann so hoch wie eine Zarge. Der Boden ist über die gesamte Fläche mit einem Gitter ausgelegt, damit dieser komplett nach unten offen und belüftet ist. Die Rähmchen sind in Richtung Flugloch ausgerichtet (Kaltbau). Jeweils 10 Rähmchen passen in eine Zarge. Innerhalb der gesamten Zarge sind keine weiteren Metallschienen oder Metallverankerungen vorhanden.

Varroa

Die modifizierten Zanderrähmchen lassen sich an den "langen Ohren" sicher greifen und auch auf dem Rand der Zargen abstellen. Ebenfalls ist hier die Abdeckfolie über dem Honig- oder Brutraum erkennbar.